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Herbst.

Veröffentlicht: 28. September 2014 in Allgemein
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Nein, ich bin nicht immer nur frustriert. Auch wenn das manchmal so scheint.

Herbst. Es ist Herbst und die Blätter fliegen. Fallen durch die Luft von Windstössen hin und her gewirbelt, erreichen schlussendlich doch unabwendbar den Boden. Nur manche. die setzen sich auf die Parkbank nieder. Und manche, manche ganz gewitzte, die setzen sich auf den Hut der alten Dame dort drüben und lassen sich herumführen von der unwissenden Trägerin.
Dann gibt es diese Ehepaare die auch auf Parkbänken sitzen, die Blätter beiseite wischen. Sie sind auch in Gruppen anzutreffen wie die vier Rentner auf der Parkbank dort drüben. Aus keinem besonderem Grund, sitzen und schauen dem Leben zu. Dem Leben das mit kleinen Kindern an der Hand vorbeispaziert. Sprechen tun sie auch, über die Kuriositäten die es so bringt, das Leben mit seinem Herbst und die sie alle schon erlebt haben. Und ein Witz erzählt er auch und den bringt die Dame zum lächeln im Vorübergehen mit ihrem Blatt auf dem Hut.
Auf der Parkbank dort drüben lachen auch die anderen, die Blätter mit. Auch wenn sie stumm am Boden liegen. Nur der eine Herr am Rande lacht nicht wirklich. Vielleicht im Inneren, doch seine Gedanken schauen den Blättern zu wie sie da am Boden liegen und er seufzt tief mit schwerem Herzen der Schönheit entgegen. Neben ihm fällt ein Blatt zur Erde, alt und verlebt wie seine eigenen Falten, die Falten die er in so vielen Herbsten in sich hineingelebt hat. Und das hat er, gelebt, gelebt… nicht mehr? Noch ist der Winter nicht hier, noch ist Herbst, die schönste Zeit. Doch bald, bald werden die Blätter gefallen sein und so seufzt er in sich rein, wendet den Kopf zu den Augen der anderen drei die immer noch schmunzeln über kurze Rücke.
Und gelebt haben auch die Stimmen so runzlig wie die Blätter und stehen sie doch noch in einer ganz anderen Pracht, wie die Birken um sie herum, selbst noch fast grün. Doch auch in ihren äussersten Ästen spüren sie den September und der Oktober naht, naht im Nebel der sich a Morgen über die Strasse legt und sich um die Sonne hüllt, den Hauch vor dem Mund am frühen Abend wenn man sich die Hände reibt und fröstelnd von einem Bein aufs andere tritt, darauf wartet vom Liebsten in das Kaffee eingeladen werden und die Wärme der heissen Schokolade zu spüren, die fallenden Blätter zu beobachten, tanzen zu wollen im Wirbel des Sonnenlichts das nun behutsam wärmt, keinen Schweiss mehr treibt. Mit den Blättern ihr Spiel tanzt, über die Dächer funkelt. Durch das Leben schweben, eine kalte Nasenspitze spüren, Klarheit durch die Lunge atmen, Freiheit leben. Rennen, laufen, rufen und dann doch in die dankbare Wärme der Wohnung voller glücklichem Geruch von Nachmittag. Die klammen Finger auftauen, ein Buch weiterlesen. Froh darüber, dass die Blätter doch nur vor dem Fenster fallen.